Tuesday 30 April 2013

Willkommen in Neuseeland

Tun wir es oder tun wir es nicht? Lange Zeit waren wir uns unsicher. Bis wir dann an einem Donnerstag Abend (nach ein paar Bierchen im Duke) entschieden nach Neuseeland zu reisen. So nahe wuerden wir voraussichtlich nicht so bald wieder sein. Es hatte zudem den Vorteil, dass a) wir den heissesten Monat in Thailand verpassen wuerden b) wir aktiv etwas gegen die Gefahr der ueberplanitis unternahmen (ein Virus, der nur schwer auszukurieren ist) und c) die Last unseres riesen Budgets nicht mehr so schwer auf unseren Schultern lasten wuerde...:)

Nach der Landung in Auckland flogen wir nur so durch die Passkontrolle, entschieden uns fuer den Ausgang der uns direkt zum Shuttle fuehrte, checkten in ein super Hostel ein und - per Zufall - standen ploetzlich im einzigen veganen Restaurant der Stadt. In Australien funktionierte nie etwas so reibungslos. Nachdem wir auch den Mietwagen ohne unangenehme Ueberraschungen abholten beschlich mich das ungute Gefuehl, dass dies alles ein wenig zu gut ging um wahr zu sein. 50 km auf Kiesstrassen (20 davon in miserablem Zustand mit Faustgrossen, spitzen Felsbrocken) zu unserem ersten Zeltplatz und zurueck? Kein problem! (Vielleicht sollte ich hier erwaehnen, dass 2WD Mietwagen abseits von asphaltierten Strassen zu benutzen verboten ist)
Stoney Beach Campingplatz wo wir unsere erste Nacht verbrachten und Spass auf der "Schwingi". Auch wenn NZ sehr schoen war hat der Buck in meiner Hose nichts mit dem Anschwellen eines gewissen Koerperteils zu tun...;)

Die Bombe platzte am zweiten Abend auf der Coromandel Peninsula, nachdem wir Hot Water Beach und Cathedral Cove besuchten. "Biosecurity" (stellen sicher, dass man keine verbotene organische Objekte nach NZ einfuehrt) vergassen, nach genauster inspektion unseres Zeltes, das Ueberzelt wieder in den Sack zu stecken! WOW! Unser Zuhause fuer die naechsten 6+ Monate in der suedostasiatischen Regenzeit war ploetzlich so nuetzlich wie ein Schluessel zu einem Zahlenschloss. Wir wussten nicht, was wir davon halten sollten also entschieden wir uns zu lachen - hauptsaechlich weil dies gesuender ist als zu hyperventilieren. Einen Tag spaeter riefen wir den Flughafen an und arrangierten, dass wir unsere Unterkunft auf dem Rueckflug komplettierten. Zurueck auf der Gluecksstrasse!
Oben und unten links: Cathedral Cove bzw Wanderweg dahin, unten rechts Hot Water Beach

Immer noch gluecklich darueber entschieden wir uns den Rat von locals (Neudeutsch fuer Einheimische) zu Befolgen und stiegen nach Einbruch der Dunkelheit in eine kleine Schlucht gleich neben dem Zeltplatz ein. Was wir dort erlebten ist nur schwer in Worte zu fassen. Galaxien aus Gluehwuermern (nicht zu verwechseln mit unseren Leuchtkaefern!) umgaben uns - rechts,links, oben und unten. Wir mussten uns auf einem Steg neben einem Wasserfall niederlassen und konnten nicht wircklich fassen was wir hier sahen. Natuerlich, "logisch" gesehen wurden, wahrscheindlich unter ATP Abbau, irgendwelche elektronisch angeregte Zustaende generiert was ultimativ das Leuchten erlaubt. Aber warum die Evolution etwas fuer unsere Augen so spektakulaeres hervorbringen wuerde war nur schwer zu verstehen und wir fuehlten uns sehr klein und unwichtig. Kaelte und Naesse rissen uns aus unserer Trance. Schweren Herzens verliessen wir diesen magischen Ort.

Unser Budget (eventuell doch nicht so gross wie anfaenglich angekuendigt) diktierte nur kurze Aufenthalte in Rotorua (massiv ueberteuert) und Tapo auf dem Weg zum Tongariro Alpine Crossing. Gemaess Doc (Agentur fuer Konservation) eine "ernste" 6-8h Tour. Sie fuehrte durch eine surreale aber spektakulaere Mondlandschaft vulkanischen Ursprungs. Lord of the Ring Fans kennen die Region als Mt. Doom.
Tongariro Mondlandschaft. Wolken und blauer Himmel wechselten sich ab in kurzer Folge die Tour in unseren Augen noch spektakulaerer machte.

Ein (leider) kurzer aber sehr herzlicher Empfang bei Elviras Verwandten und deren Nachbarn in Hawera war der zweitletzte Stopp vor Wellington und der Ueberfahrt zur Suedinsel.
Haweras Vulkan im Abendlicht