Das Projekt

Kurz gefasst könnte man es "zu Fuss 4000 - 5000 km durch Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam" nennen, ungefähr entlang der eingezeichneten Route.

Vorläufige Wanderroute, ändern kann sie sich jederzeit...

Als wir unsere lange Wanderung durch Südostasien zu planen begannen stand zuerst das Abenteuer im Vordergrund. Je länger wir uns jedoch mit den Ländern befassten desto mehr wurden wir mit den Folgen des Vietnamkrieges konfrontiert. 40 Jahre danach leidet die Bevölkerung von Kambodscha, Vietnam und Laos immer noch unter ihnen. Letzteres ist am stärksten davon betroffen. Wenn die amerikanischen Bomber ihr Ziel nicht fanden warfen sie ihre explosive Ladung über Laos ab weil es viel zu gefährlich gewesen wäre damit zur Basis zurückzufliegen und zu landen. Obwohl Laos nie offiziell am Krieg teilnahm wurden mehr Bomben darüber abgeworfen als von beiden Seiten im gesamten zweiten Weltkrieg. Es ist das pro Kopf stärkst bombardierte Land in der Geschichte. Über 270 Millionen Explosivkörper aus Streubomben fanden ihren Weg auf laotischen Boden. Geschätzte 80 Millionen davon explodierten nicht ordnungsgemäss und ein grosser Teil davon liegt bis heute in und auf der Erde. Scharf und immer noch gleich gefährlich wie damals. Circa 25 % aller Dörfer in Laos sind von Blindgängern kontaminiert. 

Die Bedenken um unsere eigene Sicherheit konnten wir nicht länger verdrängen obwohl wir nur durch diese Länder zu wandern planten. Wenn wir fertig sind kehren wir in den sicheren Hafen Schweiz zurück. Wie es um die Menschen steht, die permanent in dieser Umgebung leben konnten wir nur erahnen. Ohne Rückzugsort. Die Angst, dass die Neugierde der eigenen Kinder sie auf dem Schulweg oder beim Spielen umbringen könnte weil sie unbedacht einen Blindgänger anfassen. Das Gefühl wenn jeder Schlag mit der Hacke auf dem Feld der letzte sein könnte. Und das Wissen, dass die Familie verhungert wenn man dieses Risiko nicht eingeht. Wir glauben, dass niemand mit dieser Gefahr leben sollte. Schon gar nicht wenn sie durch eine fremde Nation herbeigeführt wurde. Unterstützung anzubieten, um Bedingungen fuer eine sichere Zukunft zu schaffen, ist das Mindeste, was wir tun können. Der erste Schritt dazu ist die Gefahr zu beseitigen. Erst dann können sich diese Länder auch entwickeln, Strassen und Schulen bauen und adequat in die zukünftige Generation investieren. Und erst dann kann die Bevölkerung in Frieden leben. Wir entschlossen uns die Wanderung unter das Motto "Gegen Landminen und für eine Sichere Zukunft" zu stellen. 

Unser Ziel ist es möglichst viel Geld für die Beseitigung von explosiven Kriegsrückständen zu sammeln. Dies kommt vollumfänglich der britischen Wohltätigkeitsorganisation MAG zu. Sie waren unter anderem unter den Organisationen die 1997 den Friedensnobelpreis verliehen bekamen und haben jahrzehntelange Erfahrung in der Beseitigung von Landminen und Blindgängern sowie dem Aufbau danach. Zudem arbeiten sie eng mit der Schweiz (z.B. in Burundi) als auch mit der EU zusammen.

Würde jeder zehnte Mensch in der Schweiz fünf Franken spenden kämen 4'000'000 CHF zusammen. Genug um hundert ausgebildete Minenbeseitiger über sechseinhalb Jahre arbeiten zu lassen. Ein sehr kleiner Beitrag auf individueller Ebene mit einem riesigen Effekt für andere, die nicht so viel Glück mit ihrem Geburtsort hatten wie wir. 

Dieses Video von MAG fasst das Problem sehr gut zusammen (leider nur in Englisch - ich arbeite daran es mit deutschen Untertiteln zu versetzen)